Korinth in Griechenland ⛱️ Kultur & Baden
Nafplio Ausflugsziel: Korinth
Korinth hat als Ausflugsziel von Nafplio sogar Sehenswürdigkeiten zu bieten. Zum Einen gibt es in Nafplio die antike Ausgrabungsstätte Korinth und zum Anderen ist der Kanal von Korinth sehr sehenswert. Die Ausgrabungsstrecke von Archaea Korinthos liegt 55 Km nordöstlich von Nafplio. Die Fahrtzeit beträgt knapp unter einer Stunde. Vom Stadtzentrum von Athen sind es 88 Km und die Fahrtzeit liegt bei etwa Eineinviertel Stunden, zum Kanal ist es etwas kürzer. Von der Ausgrabungsstätte Korinth sind es 12 Km zum modernen Kanal von Korinth. Sowohl für das Ausflugsziel antikes Korinth als auch für den Kanal von Korinth ist wichtig, dass man sich nicht an den Schildern nach Korinth orientiert, da diese auf die moderne Stadt Korinth mit ihren knapp 60.000 Einwohnern verweisen.
Korinth: Geschichte des Kanals
Schon in der Antike ist der Isthmus von Korinth ein Ärgernis für die Schifffahrt gewesen. Um vom Ionischen Meer in die Ägäis zu kommen, haben Schiffe einen Umweg von 400 Km fahren müssen. Kleinere Schiffe sind über Schlitten vom Golf von Korinth in den Saronischen Golf gezogen worden, was jedoch auch nicht viel Zeit eingebracht hat und zudem sehr teuer gewesen ist. Bereits Alexander der Große hat sich Gedanken über einen Kanal zwischen den Meeren gemacht, hat seine Pläne durch seinen frühen Tod jedoch nicht verwirklichen können. Versuche von Cäsar, Caligula, Nero und den Venezianern im Mittelalter sind ebenfalls gescheitert. Erst 1881 ist mit modernerem Gerät der Bau begonnen worden. In nur zwei Jahren ist der Kanal erbaut worden, der heute den Peloponnes zu einer Insel macht.
Korinth: Daten zum Kanal von Korinth
Der Kanal von Korinth ist 6.343 Meter lang, das Wasser ist 8 Meter tief, auf Meereshöhe 24,6 Meter breit und am Meeresgrund 21 Meter breit. Die Felswände ragen in einem Winkel von 71 bis 77 Grad 79 Meter in die Höhe. Auf Bodenniveau ist der Kanal von Korinth 75 Meter breit. Pro Jahr fahren etwa 12.500 Schiffe durch den Kanal von Korinth, wobei die Tendenz sinkend ist. Der Kanal ist mit der Unterstützung ungarischer Ingenieure erbaut worden, weshalb noch heute die Beschilderung in griechisch, ungarisch und englisch angebracht wird. Auf einer Tafel wird den beiden Ungarn Istvan Türr und Bela Gerster gedacht, die den Kanal von Korinth geplant haben.
Korinth: Jungsteinzeit
Die antike Stadt Korinth ist um das Jahr 1.000 vor Christus von den Dorern gegründet worden. Die Dorer sind eines der griechischen Urvölker, die auf dem Peloponnes auch die bedeutende Stadt Sparta gegründet haben. Mit dem Einzug der Dorer und ihren ersten Stadtgründungen, geht die Zeit der Mykener in der Region zu Ende. Bereits zweihundert Jahre später sendet die Stadt Korinth Kolonialisten aus, die noch heute bedeutende Städte wie Syrakus auf Sizilien und Kerkyra (Korfu) gründen.
Korinth: Klassische Antike
Der Beginn der Periode der klassischen Antike in Korinth ist geprägt von Kriegen gegen Athen. Korinth und Athen sind zu Anfang in den Schlachten von Salamis und Plataiai gegen die Perser noch Waffenbrüder, in den darauffolgenden Jahren stehen sich die beiden Städte jedoch als Feinde gegenüber. Pack schlägt sich, packt verträgt sich - im Korintischen Krieg im Jahr 394 vor Christus kämpfen Athen und Korinth wieder Seite an Seite. Korinth erhält im Jahr 392 vor Christus eine demokratische Verfassung und vereinigt sich mit der nahen Stadt Argos, die zu dieser Zeit ebenfalls demokratisch regiert wird. Dieser Zusammenschluss führt 390 vor Christus zum Bürgerkrieg in Korinth und das Staatengebilde wird 389 vor Christus wieder aufgelöst. Im Jahr 337 vor Christus endet die Zeit des unabhängigen Korinth. Philipp II., Vater Alexanders des Großen erobert die Stadt. Korinth bleibt auch nach dem Tod der beiden Teil des makedonischen Reiches, dass von Diadochen regiert wird. Korinth wird in dieser Zeit zur größten Stadt in Griechenland und erlebt eine zweite Blüte. 146 vor Christus erobern die Römer nach langem Kampf die Stadt, für Sparta beginnt die Römische Epoche.
Korinth: Römische Zeit und folgend
Korinth ist eines der bedeutendsten Widerstandsnester gegen das römische Imperium in ganz Griechenland. Erst 146 vor Christus geligt es Rom Korinth einzunehmen. Nachdem Korinth nach der römischen Invasion über 100 Jahre nur eine geringe Einwohnerzahl aufgewiesen hat, ändert sich dies, durch die Neugründung der Stadt mit dem Namen Colonia Laus Iulia Corinthiensis durch keinen geringeren als Gaius Julius Cäsar. Korinth wird Verwaltungssitz der römischen Provinz Achaea, welche sich über den Süden des heutigen Griechenlands erstreckt hat. Im Jahr 51 nach Christus erreicht der Apostel Paulus Korinth. Der Apostel Paulus lebt eineinhalb Jahre als Zeltmacher in der Stadt und predigt auch auf der Agora. Nach seiner Abreise nach Ephesus schreibt es den Korinthern seinen ersten Brief. Durch die Bedeutung, die Korinth durch den Besuch des Apostel Paulus für die frühen Christen bekommen hat, wird Korinth bereits im 2. Jahrhundert Bischofssitz. Bei der Teilung des römischen Reiches wird Korinth, wie ganz Griechenland, dem byzantinischen Reich zugeschlagen. Nachdem Korinth 522 durch ein starkes Erdbeben zerstört worden ist, wird es durch den byzantinischen Kaiser Justin I. (nicht zu verwechseln mit Justinianus I.) wiederaufgebaut. Das Ende Korinths als bedeutende Stadt wird durch den Einfall um 580 nach Christus besiegelt. Korinth ist teilweise zerstört und hat kaum mehr Einwohner. Im Vierten Kreuzzug erobern 1204 die Kreuzfahrer Korinth und teilen es dem Herzogtum Morea zu. In der folge wechseln die Herrscher Korinths. Korinth wird 1421 wieder Teil des byzantinischen Reiches, bereits 1458 erobern die Osmanen Korinth. In der Folge übernehmen der Malteserorden (1611) und die Venezianer (1687-1715) die Macht in Korinth, es gelingt den Osmanen jedoch beide Male die Angreifer zu vertreiben. Korinth ist eine der ersten Städte im heutigen Griechenland, die von den Osmanen im griechischen Unabhängigkeitskrieg ab 1821 befreit wird. Das endgültige Ende der antiken Stadt Korinth besiegelt am 21. Februar 1858 ein Erdbeben. Die antike Stadt wird verlassen und wird als Nea Korinthos etwa 5 Km nördlich der antiken Stadt neu gegründet.
Korinth: Der Apollo Tempel
Der Apollotempel von Korinth ist der beeindruckendste Bau aus der hellenischen Zeit von Korinth. Der Tempel ist im 5. Jahrhundert erbaut worden und noch heute stehen sieben Säulen des Tempels. Ursprünglich ist Korinth einer der Hauptorte des Aphrodite-Kultes gewesen. Mit dem Niedergang des Apollon-Kultes in Epidauros und dem Bau des Apollon Tempels in Korinth ist auch der Aphrodite-Kult in Korinth verschwunden.
Korinth: Das Forum (Agora)
Die Agora von Korinth ist von dem makedonischen König Philipp II. erbaut worden, der in Korinth die Würdenträger des Attischen Bundes versammelt hat, damit sie ihm und Makedonien die Treue schwören. In römischer Zeit ist die Agora - später Forum genannt - zum Platz des politischen Lebens der Stadt Korinth geworden. Auf dem Forum von Korinth hat der Apostel Paulus zu den Korinthern gepredigt. Vom Forum geht die Lechaion Straße ab, die der weg zum Hafen gewesen ist.
Korinth: Die Stoa
Südlich des Forums erstreckt sich die Stoa von Korinth. Eine Stoa ist in der antike eine überdachte Kolonadengasse mit Geschäften. In der Stoa hat sich das komplette Handelswesen von Korinth abgespielt. Die Stoa von Korinth gilt als eine der am besten erhaltenen Stoas weltweit. Neben der Stoa von Korinth sind die Stoa von Jerusalem und die Stoa von Thessaloniki noch ähnlich gut erhalten.